Neben den 20 Standard-Aminosäuren und Selenocystein gibt es noch einige weitere Aminosäuren, die biologisch wichtig sind, auch wenn sie nicht direkt in Proteinen kodiert werden. Hier sind einige davon:
- Ornithin: Wichtig im Harnstoffzyklus, hilft bei der Entfernung von Ammoniak aus dem Körper.
- Citrullin: Spielt eine Rolle im Harnstoffzyklus und in der Stickstoffsynthese, wird oft für sportliche Leistungssteigerung verwendet.
- Taurin: Wichtig für die Herzfunktion, die Entwicklung und Funktion des Zentralnervensystems und die Bildung von Gallensäuren.
- Carnitin: Spielt eine zentrale Rolle im Fettsäuretransport und im Energiestoffwechsel.
- GABA (Gamma-Aminobuttersäure): Ein wichtiger inhibitorischer Neurotransmitter im Zentralnervensystem.
- Hydroxyprolin: Wichtig für die Stabilität von Kollagen.
- N-Acetylcystein (NAC): Ein Derivat von Cystein, das als Antioxidans wirkt und bei der Behandlung von Lungenkrankheiten und zur Entgiftung eingesetzt wird.
- Beta-Alanin: Wird verwendet, um Carnosin zu synthetisieren, eine Verbindung, die in Muskeln und Gehirn vorkommt und zur Pufferung von Säure beiträgt.
- L-Theanin: Eine Aminosäure, die vor allem in Tee gefunden wird und für ihre beruhigenden und entspannenden Eigenschaften bekannt ist.
- 5-Hydroxytryptophan (5-HTP): Ein Vorläufer von Serotonin, beteiligt an der Regulierung von Stimmung und Schlaf.
- Homocystein: Ein Zwischenprodukt im Stoffwechsel von Methionin, dessen Anhäufung mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht wird.
- Tyramin: Ein biogenes Amin, das aus Tyrosin entsteht und die Freisetzung von Neurotransmittern beeinflussen kann.
- D-Asparaginsäure: Eine nicht-proteinogene Form von Asparaginsäure, die in neuroendokrinen Geweben und im Hoden vorkommt.
- Gamma-Hydroxybuttersäure (GHB): Ein natürlich vorkommender Neurotransmitter, der auch als psychoaktive Substanz bekannt ist.
- L-Dopa (Levodopa): Ein Vorläufer von Dopamin, verwendet in der Behandlung von Parkinson-Krankheit.
- Agmatin: Ein Metabolit von Arginin, der eine Rolle in der zellulären Signalübertragung spielt.
- Sarcosin: Ein Zwischenprodukt im Metabolismus von Glycin, beteiligt an der Methylierung von DNA und Proteinen.
- L-Carnosin: Ein Dipeptid aus Beta-Alanin und Histidin, das in Muskel- und Gehirngewebe vorkommt und antioxidative Eigenschaften hat.
Um die Vorteile der genannten Aminosäuren optimal zu nutzen und ihre Wirkung auf das Immunsystem und die allgemeine Gesundheit zu maximieren, können folgende Ergänzungen sinnvoll sein:
Vitamine: Vitamine wie Vitamin C und Vitamin D unterstützen die Funktion des Immunsystems. Vitamin C ist besonders wichtig für die Hautgesundheit und kann die Wirksamkeit von L-Prolin bei der Kollagensynthese steigern.
Minerale und Elektrolyte sind essentielle Nährstoffe, die eine Vielzahl von wichtigen Funktionen im menschlichen Körper übernehmen:
Kalzium: Wichtig für die Knochen- und Zahngesundheit. Es spielt auch eine Rolle bei der Blutgerinnung, Muskelkontraktion und Nervensignalübertragung.
Phosphor: Wichtig für die Bildung von Knochen und Zähnen. Es ist auch beteiligt an der Energieproduktion und an der Bildung von DNA und RNA.
Kalium: Ein Schlüsselelektrolyt, der für die Aufrechterhaltung des normalen Zellfunktions, besonders in Muskel- und Nervenzellen, notwendig ist. Es reguliert auch den Flüssigkeitshaushalt und den Blutdruck.
Magnesium: Wichtig für über 300 biochemische Reaktionen im Körper. Es trägt zur Muskelfunktion, Nervenübertragung, Blutdruckregulation und Energieproduktion bei.
Natrium: Ein wichtiger Elektrolyt, der für die Flüssigkeitsregulierung, Blutdruck, Muskel- und Nervenfunktion entscheidend ist.
Chlorid: Wichtig für die Aufrechterhaltung des Flüssigkeitsgleichgewichts und der Produktion von Magensäure.
Schwefel: Wichtig für die Synthese und Funktion von Enzymen und Vitaminen und spielt eine Rolle in der Entgiftung im Körper.
Eisen: Unentbehrlich für die Produktion von Hämoglobin, das Sauerstoff in den roten Blutkörperchen transportiert.
Zink: Wichtig für Immunfunktion, Wundheilung, DNA-Synthese und Zellteilung.
Jod: Notwendig für die Produktion von Schilddrüsenhormonen, die den Stoffwechsel regulieren.
Selen: Ein Antioxidans, das die Zellen vor Schäden schützt und für die Schilddrüsenfunktion und das Immunsystem wichtig ist.
Kupfer: Wichtig für die Bildung von roten Blutkörperchen, Knochen, Bindegewebe und für die Energieproduktion.
Mangan: Beteiligt an der Bildung von Knochen und an Stoffwechselprozessen von Aminosäuren, Cholesterin und Kohlenhydraten.
Fluorid: Wichtig für die Zahngesundheit und zur Vorbeugung von Karies.
Chrom: Wichtig für die Aufrechterhaltung eines normalen Blutzuckerspiegels und den Stoffwechsel von Makronährstoffen.
Omega-3-Fettsäuren: Diese Fettsäuren, die in Fischöl und Leinsamen vorkommen, haben entzündungshemmende Eigenschaften und können die allgemeine Immunfunktion verbessern.
Antioxidantien: Verbindungen wie Resveratrol, Quercetin und andere Flavonoide können die Wirkung von Aminosäuren wie Glycin und Cystein unterstützen, indem sie oxidativen Stress reduzieren.
Probiotika: Diese unterstützen die Gesundheit des Darms, was wiederum das Immunsystem stärkt. Ein gesunder Darm kann die Absorption und Verwertung von Aminosäuren wie L-Glutamin verbessern.
Ballaststoffe: Eine ballaststoffreiche Ernährung unterstützt die Darmgesundheit und kann die Effektivität von Aminosäuren wie L-Threonin und L-Glutamin im Immunsystem erhöhen.
Pflanzenextrakte und Kräuter: Bestimmte Kräuter wie Echinacea, Ginseng und Kurkuma können das Immunsystem unterstützen und wirken oft synergistisch mit Aminosäuren.
Ausreichende Flüssigkeitsaufnahme: Wasser ist essenziell für alle Stoffwechselprozesse, einschließlich der Verarbeitung und Nutzung von Aminosäuren.