Startseite > Deutsch > Soziales > Inklusion > Mobilität > Sensorischen, kognitiven oder motorischen Einschränkungen?

Sensorischen, kognitiven oder motorischen Einschränkungen?

Mai 25, 2019
Waltraud Reith schrieb
Was sind die Auswirkungen des Alterns auf die Mobilität?
1 Antwort
Mai 25, 2019
Daniel Agent schrieb
Die Bedürfnisse und Fähigkeiten der Menschen verändern sich natürlich vom Kindheitsalter bis ins hohe Alter. Es ist dabei auch wichtig zu erkennen, dass die sensorischen, kognitiven und motorischen Einschränkungen von vergleichsweise leichten bis zu schweren Formen reichen können. Für die Orientierung sind besonders die sensorischen Fähigkeiten notwendig.



Gleichgewichtsinn

Die Fähigkeit zum Aufrechterhalten des Gleichgewichts und zur Verhinderung von Stürzen hängt von einem komplexen System ab, in das die Koordination optischer Reize durch das Gehirn, die Rückmeldung vom Gleichgewichtssinn im Ohr und die Bewegung der Gliedmaßen einbezogen sind. Bei praktisch allen Tätigkeiten ist die ständige Steuerung des Gleichgewichts erforderlich.


Auswirkungen des Alterns:
Die Knochen werden spröder und brechen daher leichter. Zudem wird es mehr Knochengewebe abgebaut als neu aufgebaut. Die Muskelmasse nimmt ab und an Gelenken, Wirbelkörpern und Zwischenwirbelscheiben zeigen sich Verschleißerscheinungen.

Die Häufigkeit von Störungen des Gleichgewichtssinnes und damit von Stürzen nimmt also mit dem Alter zu. Mit dem Alter zusammenhängende Schwächen in der Aufmerksamkeit und Einschränkungen der Sehvermögens können die Fähigkeit dazu vermindern, Gefährdungen zu vermeiden und auf einen Gleichgewichtsverlust zu reagieren.

Ausgleiten, Stolpern oder andere unerwartete Störungen des Gleichgewichtssinnes erfordern schnelle Reaktionen durch Gelenkdrehungen und Gliedmaßenbewegungen und können an das Steuerungssystem für das Gleichgewicht außerordentliche Anforderungen stellen. Selbst sehr kleine Kanten und Vorsprünge können ein Stolpern verursachen. Ältere Menschen sind bei Stürzen stärker gefährdet, da die Knochen leichter brechen und Folgekomplikationen lebensbedrohend sein können.



Kognitive Fähigkeiten

Kognition ist das Verstehen, Integrieren und Verarbeiten von Informationen. Zu den Informationen gehören auch Abstraktion und Organisation von Gedanken sowie die Zeiteinteilung.

Menschen mit kognitiven Einschränkungen können Schwierigkeiten beim Erlernen neuer Dinge, beim Verallgemeinern und bei der Herstellung von Assoziationen haben, sowie Schwierigkeiten, sich durch gesprochene und geschriebene Sprache auszudrücken.


Auswirkungen des Alterns:
Wenn Menschen altern, können sie größere Schwierigkeiten bei der Konzentration und bei der andauernden Aufmerksamkeit für eine Aufgabe haben. Veränderungen im Schlaf-Wach-Rhythmus können bedeuten, dass ältere Menschen am Tage schläfrig und so weniger aufmerksam sind. Zustände wie Demenz und Alzheimersche Krankheit, die besonders bei älteren Menschen auftreten, führen zu zunehmendem Intelligenzabbau, zu Verwirrtheit und Orientierungsverlust.

Die Behinderung führt zu Wahrnehmungsschwierigkeiten wie die Erkennung des Problems, die Feststellung, Auswahl und Durchführung von Lösungen und die Bewertung des Ergebnisses.



Tasten

Die Tastfunktionen beziehen sich auf das Erfühlen von Oberflächen und ihrer Struktur oder Art.


Auswirkungen des Alterns
Wenn Menschen altern, verlieren sie die Empfindlichkeit des Tastsinns. Zudem wird die Haut schlechter durchblutet und dünner. Sie können sich also nicht mehr auf ihre Berührungs- und Schmerzempfindung verlassen.



Hören

Die Hörfunktion bezieht sich auf das Erfassen des Vorhandenseins von Geräuschen und die Unterscheidung von Ort, Tonhöhe, Lautstärke und Art von Geräuschen und deren Verstehen. Ein Hörverlust kann von einer leichten Hörbehinderung bis zu vollkommener Taubheit reichen.

Die wichtigsten Einflussfaktoren auf das Hören/Verstehen sind:
1. das Verhältnis zwischen Nutzsignal “S” und Störgeräusch “N”
2. die Nachhallzeit und die Lenkung der Schallenergie zum Hörer.


Auswirkungen des Alterns
Die Mehrheit der Menschen mit Hörverlust sind ältere Menschen. Die Altersveränderungen der Ohren können sein zum Beispiel eine Verengung des äußeren Gehörgangs oder Verknöcherungen im Ohr und eine Verringerung der Anzahl von Gehörnerven

Wenn Menschen altern, neigen sie zum Verlust der Fähigkeit, höhere Frequenzen wahrzunehmen. Dadurch wird auch die Sprache selbst verzerrt wahrgenommen. Die Nebengeräusche werden zu Störgeräuschen. Die sogenannte Konferenzschwerhörigkeit tritt auf. In Gesellschaft, bei der mehrere Unterhaltungen gleichzeitig laufen, kann der Gesprächspartner nicht mehr verstanden werden.



Sehen

Sehen ist das Erfassen des Vorhandenseins von Licht und das Erkennen von Form, Größe, Gestalt und Farbe optischer Reize.

Die wichtigsten Einflussfaktoren auf das Sehen/Erkennen sind:
1. Leuchtdichtekontrast (hell/dunkel)
2. Größe des Sehobjektes
3. Form (z. B. Schrift)
4. Position des Sehobjektes
5. Betrachtungsabstand
6. ausreichende und blendfreie Belichtung bzw. Beleuchtung


Auswirkungen des Alterns
Das Vorkommen und die Schwere von Einschränkungen der Sehfähigkeit nimmt mit dem Alter zu. Veränderungen der physikalischen Struktur des Auges bewirken verschiedene Änderungen der Sehfunktionen.

Ab etwa 40 Jahren lässt die Fähigkeit nach, Gegenstände aus der Nähe genau zu sehen. Diesen Zustand nennt man Altersweitsichtigkeit. Oft wird dann eine Brille zum Lesen benötigt. Die Lichtempfindlichkeit der Augen verändert sich.
Außerdem bewegen sich die Pupillen nicht mehr so schnell. Eine Umstellung von Hell nach Dunkel und umgekehrt braucht mehr Zeit.