Die Nachbarin hat eine eher autoritäre Vorstellung von Erziehung. Sie verwendet den Begriff „erziehen“ nicht im eigentlichen Sinn, sondern meint eher gehorchen.
Die Luise überwindet gerade die Phase des Egozentrismus, es beschreibt die Entwicklungsphase in der das Kind noch stark auf sich Zentriert ist. Diese Phase ist normal und hat zum Beispiel zur Folge, dass es Kinder erst langsam möglich ist, die eigenen Bedürfnisse für einen gewissen Zeitraum aufzuschieben. (Triebverzicht)
Luise ist mit fünf Jahren noch nicht sehr lange dazu in der Lage, daher hat die Mutter richtig entschieden, nachdem Luise eine Zeit lang gewartet hat, das Gespräch zu verschieben. Die Mutter zeigt eine demokratische Erziehung und berücksichtig das Entwicklungsalter der Tochter.
Die Bemerkung der Nachbarin war nicht angemessen. Zum einen berücksichtigt sie das Alter des Kindes zu wenig, zum anderen weiß sie weder, war der Situation vorausgegangen ist, noch welche Absprachen es zwischen Mutter und Kind gab. Vielleicht wurde Luise schon mehrfach vertröstet und wartet somit schon lange auf den versprochenen Spielplatz besuch. Es scheint eher so zu sein, dass auch die Nachbarin den Egozentrismus noch nicht umfassend überwunden hat, stellt sie doch ihre eigenen Bedürfnisse nach dem Gespräch in den Vordergrund. Man kann aber von ihr sicherlich schon erwarten, dass sie ihre Bedürfnisse verschieben kann