Jedermanns Geschäft bietet eine Herausforderung für die internationale Gemeinschaft und für eine Reihe von akademischen Disziplinen. Der aktuelle Bezugsrahmen für das zwischenstaatliche System und den größten Teil der sozialwissenschaftlichen Welt wurde durch Ereignisse und Druck der vorherigen Generationen festgelegt. Der stark unterschiedliche Rahmen von GRI leistet einen wesentlichen Beitrag zur Neudefinition der Grenzen des Studiums internationaler Angelegenheiten und des traditionellen Denkens über den Umfang der internationalen Governance.
Dies ist eine schwierige Herausforderung für Beamte in traditionellen Ministerien und Abteilungen der Regierung, da ihre Verantwortungsbereiche in einigen Fällen vor Jahrhunderten definiert wurden. Es ist auch eine schwierige Herausforderung an die traditionellen Grenzen einer Reihe sozialwissenschaftlicher Disziplinen, da auch einige dieser territorialen Grenzen vor vielen Jahrhunderten gezogen wurden.
Heute tun Ministerien und Staatsministerien so, als würden sie alle inländischen Wahlkreise „vertreten“, obwohl dies eindeutig nicht der Fall ist. Lebensmittelministerien und Landwirtschaftsministerien tun so, als könnten sie Lebensmittel bereitstellen und Landwirte unterstützen, als die effektive Kontrolle der Lebensmittelpolitik vor Jahrzehnten von der Agrarwirtschaft usurpiert wurde. Agenturen zur Regulierung des Marktes und Büros, die für die „Überwachung“ des inländischen Austauschs zuständig sind, funktionieren so, als hätte die Globalisierung die Mindestbedingungen für ihre Wirksamkeit nicht genommen. In ähnlicher Weise geht die akademische Spezialisierung auf internationale Beziehungen weitgehend davon aus, dass der Nationalstaat immer noch der Hauptakteur in globalen Angelegenheiten ist, auch wenn diese Realität in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg effektiv verwässert wurde.
Die Neukonzeptualisierung der Global Governance durch GRI bietet eine neue Perspektive auf die Dynamik zwischen dem Nationalstaat, multinationalen Unternehmen und der internationalen Zivilgesellschaft. Dieser Abschnitt des Leserleitfadens schließt die Lücke zwischen den traditionellen Ansätzen und der Konzeption der formellen und informellen Global Governance durch das GRI, bei der die informelle Komponente oft die formale Komponente dominiert. Dabei bietet es auch einen Ausgangspunkt, um Debatten in bestimmten Sektoren der Global Governance und deren Beziehung zu den allgemeineren Fragen der Global Governance zu untersuchen.